„Aus der Tragödie meiner dementen Mutter ist kein Krankheits-,
sondern ein Liebesfilm entstanden, der mit melancholischer Heiterkeit erfüllt ist.“
(David Sieveking)
Die Woche beginnt mit einem ganz besonderen Filmtipp. “Vergiss mein nicht” ist ein Dokumentarfilm, der auf sehr einfühlsame, menschliche und sensible Weise von David Sievekings´s Mutter Gretel erzählt. Ich selbst bin auf den Film über eine TV-Sendung aufmerksam geworden und war direkt berührt von der liebevollen und respektvollen Stimmung des Filmes und wie Sohn David und Mann Malte über die zu dem Zeitpunkt bereits verstorbene Mutter/Frau Gretel sprachen. Als ich den Film sah, war ich sofort fasziniert von der achtsame Herangehensweise. Es wird weder romantisiert, noch bagatellisiert oder dramatisiert. Ich als Zuschauerin fühlte mich auf eine sehr intime Reise durch Gretel´s Leben mitgenommen. Gleichzeitig zu sehen, dass durch die Krankheit Alzheimer die Persona zerfällt und dahinter eine Unschuld und Schönheit zum Vorschein kommt, die kaum zu fassen ist, ist bemerkenswert. Es sind die kleinen Momente, in denen Gretel´s Kommentare, nüchternen Feststellungen zu Tränen rühren und uns das Leben in einer ganz anderen Dimension begreifen lassen. Parallel dazu dürfen wir Zuschauer dabei sein, wenn David´s Eltern, die in all ihren Ehejahren immer großen Wert auf Unabhängigkeit gelegt haben, eine ganz neue und zarte Liebe und authentische Intimität füreinander entdecken. So sagt Malte zum Beispiel ziemlich am Ende des Filmes, dass Gretel ihm gestern zum ersten Mal in all den langen Ehejahren, “ich liebe dich” sagen konnte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser Film Jemanden unberührt läßt. Mich hat er sehr bewegt und tut es noch. Eine Liebeserklärung eines Sohnes an die eigene Mutter. Die eigene Familie. An die Liebe und ans Leben selbst. Ein Geschenk, dass David und seine Familie den Mut aufgeracht haben, uns als Zuschauer so nahe herankommen zu lassen.
Ein großes Dankeschön dafür!
Wichtiger Nachtrag: Ich wurde von Mark daraufhingewiesen, dass es den Film wunderbarerweise ab dem 23. August auf DVD und Blu-ray gibt. Danke an Mark für den Tipp!
Danke auch an das Farbfilm-Verleih-Team! Auch für das Bildmaterial.
„Mein Vater und wir Kinder haben von meiner Mutter gelernt, wie wichtig und kostbar es ist,
sich Liebe unmittelbar zu zeigen, echte Nähe und Intimität zuzulassen
und uns einfach einmal gemeinsam in den Armen zu liegen.“
(David Sieveking)
Ja, toller Film!
Was im Artikel vergessen wurde:
Gibts ab 23.08.2013 auf DVD und Blu-ray.
Du hast so recht – das habe ich in der Tat vergessen, danke – wird gleich nachgetragen! Liebe Grüße!